Zeitiger Frühlingsbote: Der Zweiblättrige Blaustern

Zeitiger Frühlingsbote: Der Zweiblättrige Blaustern

Gefunden gegen Ende März in einem lichten Eichenwald oberhalb der Mosel am Calmont bei Bremm. Damals wusste ich noch nicht, um was für eine Pflanze es sich handelt und dass ich sie so ziemlich an ihrer nördlichen Verbreitungsgrenze entdeckt habe.

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(English version below)

Der Zweiblättrige Blaustern 

Der Frühling ist die Zeit des Neubeginns, wenn die Natur aus ihrem Winterschlaf erwacht und sich in leuchtenden Farben präsentiert. Eine Blume, die dieses Erwachen besonders eindrucksvoll verkündet, ist der Zweiblättrige Blaustern (Scilla bifolia), auch Sternhyazinthe genannt.

Mit seinen zarten blauen Blüten hebt die Pflanze sich gut von dem mit Vorjahreslaub bedeckten Waldboden ab und erfreut das Auge jedes Naturfreundes und das Objektiv des Fotografen.

Nach Schneeglöckchen, Krokus und Winterling läutet der zweiblättrige Blaustern nun wärmere Tage ein. Allerdings – da submediterraner Herkunft – bei uns in Deutschland nur im Südwesten. 

Beschreibung des Zweiblättrigen Blausterns 

Der Zweiblättrige Blaustern ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe von etwa 15 bis 20 Zentimetern erreicht. Er bildet Zwiebeln als Überdauerungsorgane, die unter trockenen Hüllen rosa gefärbt sind. Aus jeder Zwiebel wächst ein Stängel, der zwei Blätter trägt. Die Blüten sind in einer einseitigen Traube angeordnet und zeichnen sich durch graublaue bis blaue Knospen sowie hellblaue Perigonblätter aus.
Nach der Blütezeit bilden sich olivbraune, später trocken dunkelbraune Samen mit Ölkörpern. 

Herkunft und Verbreitung 

Ursprünglich stammt der Zweiblättrige Blaustern aus Südosteuropa und dem östlichen Mittelmeerraum. Er gehört zur vielfältigen Artengruppe Scilla bifolia agg. und ist in verschiedenen Ländern wie Spanien, Frankreich, Italien, Deutschland, der Ukraine, dem Kaukasus und Vorderasien verbreitet.

In Deutschland findet man ihn unter anderem an der Donau und dem Rhein, sowie in Nebenflüssen, dem Pfälzerwald, der Haardt, Bonn (Siebengebirge) und der nördlichen Oberrheinebene.
Er ist vor allem in frischen Laub- und Auwäldern anzutreffen und gehört zur Charakterart der Klasse Querco-Fagetea (d. H. zu den typischen Pflanzenarten von Laubwäldern mit überwiegend Eichen- und Buchenbeständen gehörend). 

Blütezeit und Standort 

Die Blütezeit des Zweiblättrigen Blausterns erstreckt sich von März bis April. Er bevorzugt sonnige bis leicht halbschattige Lagen und gedeiht am besten in einem submediterranen Klima. Der Boden sollte frisch, humos und nährstoffreich sein. 

Besondere Merkmale 

Der Zweiblättrige Blaustern ist ein Frühjahrs-Geophyt, das heißt, er überdauert die ungünstige Jahreszeit in Form von Zwiebeln unter der Erde.
Seine Blüten produzieren Nektar und sind somit für bestäubende Insekten attraktiv. Die Früchte enthalten Elaiosomen, eine nährstoffreiche Struktur, die von Ameisen gerne gefressen wird. Dadurch erfolgt die Verbreitung der Samen. Die Pflanze vermehrt sich auch vegetativ über ihre Zwiebeln.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Zweiblättrige Blaustern giftig ist, insbesondere seine Zwiebeln und Samen.
Trotz seiner Zartheit ist er frosthart und übersteht auch kältere Temperaturen. 

Verwendung und Schutzstatus 

Da der Zweiblättrige Blaustern in Deutschland eher selten wild wachsend vorkommt, ist er besonders geschützt durch die Bundesartenschutzverordnung. Eine Entnahme aus der Natur ist streng untersagt.

Seine Verwendung als Zierpflanze ist seit spätestens 1594 bekannt. Er lässt sich leicht vermehren und ist für die Gartenkultur in wärmeren Gegenden Süd- und Westdeutschlands geeignet. Es sind auch Sorten wie 'Alba' (weiß) und 'Carnea' (hellrosa) erhältlich.

In Auwäldern bildet er im Frühling oft dichte Blütenteppiche und ist auch in bestimmten Regionen wie Baden-Württemberg und Bayern häufig wild wachsend in Grünanlagen anzutreffen. 

Fazit 

Der Zweiblättrige Blaustern ist eine wundervolle Blume, die den Frühling mit ihrer zarten Schönheit ankündigt. Ihre blauen Blüten sind ein Symbol für die Hoffnung und das Erwachen der Natur nach dem Winter. Trotz ihrer Giftigkeit ist sie eine beliebte Pflanze in Gärten und Parks und erfreut jedes Jahr aufs Neue botanisch interessierte Menschen mit ihrem Anblick. 

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The two-leaf squill  

  Spring is the time of new beginnings, when nature awakens from its winter slumber and presents itself in vibrant colours. One flower that heralds this awakening in a particularly impressive way is the two-leaf squill  (Scilla bifolia), also known as the star hyacinth.  

  With its delicate blue flowers, the plant stands out well against the forest floor covered in last year's foliage and delights the eye of every nature lover and the lens of the photographer.  

  After snowdrops, crocuses and winter aconites, the two-leaf squill  is now heralding warmer days. However, as it is of sub-Mediterranean origin, it only grows in the south-west of Germany.  

  

Description of the  two-leaf squill  

  The two-leaf squill  is a perennial herbaceous plant that grows to a height of around 15 to 20 centimetres. It forms bulbs as survival organs, which are pink in colour under dry sheaths. A stem grows from each bulb, bearing two leaves. The flowers are arranged in a one-sided raceme and are characterised by grey-blue to blue buds and light blue perigone leaves.  

After flowering, olive-brown, later dry dark-brown seeds with oil bodies are formed.  

  

Origin and distribution  

  The two-leaf squill star originally comes from south-eastern Europe and the eastern Mediterranean. It belongs to the diverse Scilla bifolia agg. species group and is widespread in various countries such as Spain, France, Italy, Germany, the Ukraine, the Caucasus and the Near East.  

  In Germany, it can be found along the Danube and the Rhine, as well as in tributaries, the Palatinate Forest, the Haardt, Bonn (Siebengebirge) and the northern Upper Rhine plain.  

It is mainly found in fresh deciduous and riparian forests and belongs to the Querco-Fagetea class (i.e. typical plant species of deciduous forests with predominantly oak and beech stands).  

  

Flowering period and habitat  

  The two-leaf squill  flowers from March to April. It prefers sunny to slightly semi-shady locations and thrives best in a sub-Mediterranean climate. The soil should be fresh, humus-rich and nutrient-rich.  

  

Special characteristics  

The two-leaf squill star is a spring geophyte, which means that it survives the unfavourable season in the form of bulbs underground.  

Its flowers produce nectar and are therefore attractive to pollinating insects. The fruits contain elaiosomes, a nutrient-rich structure that ants like to eat. This is how the seeds are dispersed. The plant also reproduces vegetatively via its bulbs. 

However, it is important to note that the two-leaf squill  is poisonous, especially its bulbs and seeds.  

Despite its delicacy, it is frost-hardy and can withstand colder temperatures.  

  

Use and protected status  

  As the two-leaf squill  rarely grows in the wild in Germany, it is specially protected by the Federal Species Protection Ordinance. Its removal from the wild is strictly prohibited.  

  Its use as an ornamental plant has been known since 1594 at the latest. It is easy to propagate and is suitable for garden cultivation in warmer regions of southern and western Germany. Varieties such as 'Alba' (white) and 'Carnea' (light pink) are also available. 

  It often forms dense carpets of flowers in riparian forests in spring and can also often be found growing wild in green spaces in certain regions such as Baden-Württemberg and Bavaria.  

  

Conclusion  

  The two-leaf squill is a wonderful flower that heralds the arrival of spring with its delicate beauty. Its blue flowers symbolise hope and the awakening of nature after winter. Despite its toxicity, it is a popular plant in gardens and parks and delights botanically interested people with its sight every year.  

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Kategorien:

Blumen